Wenn ich des Tages nicht dreimal
Mein Schälchen Coffee trinken darf,
So werd ich ja zu meiner Qual
Wie ein verdorrtes Ziegenbrätchen.Ei! wie schmeckt der Coffee süsse,
Lieblicher als tausend Küsse,
Milder als Muskatenwein.
Coffee, Coffee muss ich haben,
Und wenn jemand mich will laben,
Ach, so schenkt mir Coffee ein!– Text der Sopranarie aus der „Kaffeekantate“ von J.S. Bach (1685-1750) des Gelegenheitsdichters Picander (Pseudonym des Christian Friedrich Henrici 1700-1764)
Vielleicht ist es den meisten von uns noch nicht einmal in den Sinn gekommen, DOCH: Ohne Kaffee würde unsere westliche Welt, so wie sie heute ist, niemals überleben können. Kaffee ist Grundlage einer/unserer hyperaktiven Gesellschaft. Denn er „hilft“ dieser unbeständigen Welt dabei, uns Selbst zu entfremden, indem er sinnvolle biologische Reaktionen und natürliche Bedürfnisse überschreibt. Das unten deutlich die wahren Hintergründe unserer Kaffeekultur offenbarende Video von Anthony William (in deutscher Übersetzung) stellt die Anfänge dieses Missbrauchs an den Beginn des 20. Jahrhunderts, doch wie der Text der populären Kaffeekantate von J.S. Bach bezeugt, die 1734 im Leipziger Cafè Zimmermann uraufgeführt wurde, hat die Kaffeesucht seit über 300 Jahren in Europa stillschweigend Einzug gehalten. Es ist ein langes, informatives und vor allem unsere rituellen, als „Genuss“ deklarierten Gewohnheiten ins rechte Licht rückende Video.
„C-A-F-F-E-E trink nicht so viel Kaffee. Nicht für Kinder ist der Türkentrank, schwächt, die Nerven macht dich blass und krank. Sei doch kein Muselmann, der das nicht lassen kann!“ Noch kennt die heutige Erwachsenenwelt die eingängige Melodie, denn bis vor wenigen Jahren sang man in den Schulzimmern voller Inbrunst den berühmten «C-A-F-F-E-E»-Kanon. Schon immer waren viele unserer Volkslieder nicht nur lustig, sondern transportierten, zwar mit einem Augenzwinkern, dennoch in ihrem Kern eine wohl bewusste, gern ignorierte tiefere Wahrheit. Heute ist ein Großteil (ein Schelm, wer Böses dabei denkt) dem unreflektierten vorauseilenden Gehorsam der Bürokratie gehorchend, stillschweigend aus den Schulbüchern verbannt worden.